Allgemeine Fakten zu Appaloosa Alpakas
1. Man sollte differenzieren in einen
genotypischen und einen phänotypischen
Appaloosa.
Ein phänotypischer Appaloosa
zeigt die Zeichnung wie gewünscht und ist
natürlich für Ausstellungen ganz
hervorragend geeignet. Bei einem
genotypischen Appaloosa ist die Zeichnung
wenig bis gar nicht zu sehen, das Tier trägt
aber das Appaloosa Gen und kann es natürlich
an seine Nachkommen vererben und ist somit
für die Zucht gut geeignet.
Das ist
„Greenvale Pacino ET“ ein einfarbig medium
browner Hengst, der aber regelmäßig
Appaloosa Kinder hervor bringt.
2. Bei dem Appaloosa Gen handelt es sich
nicht, wie so oft behauptet um ein
rezessives Gen, sondern um ein dominantes
Gen. Ein dominantes Gen ist ein Gen, für das
nur eine Kopie erforderlich ist, um gezeigt
zu werden. Wäre es rezessiv, so hätte ich
nur Appaloosa Fohlen wenn beide Elternteile
Träger des Genes sind. Wir haben Appy Fohlen
aus Stuten von denen wir ganz sicher wissen,
dass sie keine Appy Vorfahren haben. Auch
widerspricht die Häufigkeit mit der unser
Appyhengst seine Punkte vererbt der Tatsache
das es sich dabei um es rezessives Gen
handeln könnte. Über 50 % seiner Nachkommen
sind Appys, aber ganz sicher sind nicht 50 %
aller Stuten Appy Genträger.
3. Das
bedeutet jedoch nicht, dass jedes Tier mit
einem Appaloosa Gen den Phänotyp zeigen
wird, weil das Appaloosa Gen nur in Tieren
gezeigt werden kann, die phänotypisch Fawn
oder heller sind. Alpakas welche braun,
schwarz oder tuxedo grau sind, werden das
Appaloosa Gen nicht zeigen. Die Gene für
diese Farben sind epistatisch (Epistase ist
eine Form der Gen-Interaktion. Sie liegt
vor, wenn ein Gen die Unterdrückung der
phänotypischen Ausprägung eines anderen Gens
bewirken kann) zum Appaloosa Gen.
(Vergleichbar bei Menschen, wo braune Augen
dominant sind, aber in einer Person mit zwei
Albinogenen nicht gezeigt werden können und
so rosa Augen haben.) Wobei die Fohlen dann
dennoch Träger des Appaloosa Genes sein
können. Wie bei „Greenvale Pacino ET“
4. Auch bei der Appaloosa Zucht steht
natürlich die Faserqualität an erster
Stelle, es ist falsch zu behaupten bei den
Appys ist die Vliesqualität nicht wichtig.
5. Ist das ein Appaloosa? Nein es ist
ein Tuxedo graues Tier, auch wenn es viele
Spots hat.
Die Spots, die auf Tuxedo graue Tiere zu
sehen sind zeigen keine Anwesenheit eines
Appaloosa Gens an.
6. Es gibt ein
dominantes Gen das dafür verantwortlich ist,
dass ein oder mehrere dunkle Punkte auf
einem helleren Tier zu sehen sind. Laut
Zuchtstudien scheint dieses Gen jedoch nicht
mit dem Appaloosa Gen ähnlich zu sein. Was
bedeutet, das nicht jedes Tier was aussieht
wie ein Appaloosa tatsächlich genetisch auch
ein Appaloosa sein muss und daher auch die
Vererbbarkeit dieses Gens angezweifelt
werden darf.
7. Vor allem Leopard
Appaloosa haben meist sehr viele Spots im
Gesicht oder an den Beinen, jedoch kann ein
Leopard Appaloosa auch ein weißes Gesicht
haben, so wie auch ein schwarzes oder
braunes Tier ein weißes Gesicht haben kann.
8. Bei dem Appaloosa Gen handelt es sich
nicht um das Merle Gen und somit sind auch
bei reinen Appy x Appy Verpaarungen mit
keinen genetischen Defekten zu rechnen.
Abschließend kann man sagen, so
vielfältig wie die Farben bei Alpakas sind,
so vielfältig sind auch die Appaloosa und
jedes Jahr warte ich ganz gespannt mit
welchen Farbkonstellationen uns unsere
Fohlen überraschen.